Auszubildende erzählen ihre Geschichte.
Ich bin Javier, bin 27 Jahre alt und komme aus Ruanda.
Dort habe ich sechs Semester lang Landwirtschaft studiert. Seit 2015 bin ich in Deutschland. In meiner Freizeit feiere ich gerne mit meinen Freunden, schaue Filme und Fußball.
Was ist anders in Deutschland?
„Das Wetter ist ganz anders, es ist oft sehr kalt und es wechselt sehr oft.
Am Anfang hatte ich wegen der deutschen Geschichte Angst vor den Deutschen. Jetzt habe ich aber gesehen, dass die Menschen überall gleich sind – es gibt nette und böse Menschen in jedem Land.“
Welche Schwierigkeiten gab es und wie hast du sie gelöst?
„Es ist schwierig, ganz alleine ohne Familie hier zu sein. Schwierig war es auch, in der ländlichen Gegend zum Ausbildungsort zu kommen, da die Behörde zunächst keinen Wohnortwechsel erlaubt hat. Auch die Ungewissheit wegen meiner Aufenthaltserlaubnis war schwierig.
Meine Chefin und mein Chef haben mich bei all diesen Problemen sehr unterstützt und versucht, gute Lösungen für mich zu finden.“
Was haben wir bis jetzt gemacht und warum ist das gut für uns?
Hast du an Vorbereitungskursen für die Ausbildung teilgenommen? Welche?
„Ich habe versucht, Praktika zu machen, aber es war schwierig, einen Praktikumsplatz zu finden. Über die Kirchengemeinde habe ich meine jetzige Chefin kennengelernt. Ich habe dann bei Elektro Beckmann einen Monat Praktikum gemacht. Danach konnte ich dort eine Einstiegsqualifizierung machen und wurde dann in die Ausbildung übernommen.“
Wie bist du dazu gekommen?
„Selbst gesucht, über Kontakte in der Kirchengemeinde.“
Was macht dir Spaß?
„Sowohl die Berufsschule als auch die Praxis im Betrieb machen Spaß.“
Wer hat dich unterstützt auf deinem Weg in die Ausbildung?
„Der Ausbildungsbetrieb hat mich seit dem Praktikum ganz toll unterstützt. Auch die Lehrerinnen und Lehrer in der Berufsschule sind super.“
Warum haben wir uns für eine Duale Berufsausbildung entschieden?
Welche Ausbildung machts du jetzt?
„Ich mache die Ausbildung Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik bei Elektro Beckmann und bin im 2. Lehrjahr.“
Warum hast du dich für eine Duale Berufsausbildung entschieden?
„Als ich nach Deutschland gekommen bin, wollte ich zunächst mein Studium der Landwirtschaft weitermachen. An meinem Wohnort gibt es aber dieses Studienfach nicht und ich konnte bei der Einreise nach Deutschland gar kein Deutsch. Die für das Studium notwendigen Deutschkenntnisse C 1 zu erlernen, hätte sehr lange gedauert. Deshalb habe ich mich für den Weg der Ausbildung entschieden, der schneller geht und besser zu finanzieren ist.“
Was läuft gut in der Ausbildung?
„Alles läuft gut in der Ausbildung. Ich habe mich sehr gefreut, dass mein erstes Prüfungszeugnis sehr gut war.“
Wo hast Du Schwierigkeiten?
„Neben der Ausbildung bleibt zu wenig Zeit zum Lernen. Ich hätte außerdem gerne Nachhilfe für die Berufsschule, bekomme aber leider keine.“
Wie geht es weiter?
Was wünschst du dir für deine Zukunft?
„Ich wünsche mir Familie und eine gute Arbeit.“
Was sind Deine Tipps für andere junge Geflüchtete, die sich für eine Duale Berufsausbildung interessieren?
„Ganz wichtig: Erstmal solltest du gut Deutsch lernen und die Anforderungen in der Ausbildung nicht unterschätzen. Man muss was im Kopf haben! Außerdem ist es wichtig, vorher berufliche Erfahrung zu sammeln.”